Basisdemokratische Entwicklungshilfe und BGE

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KlBi
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Registriert: Di Sep 23, 2008 3:04 am

Basisdemokratische Entwicklungshilfe und BGE

Beitrag von KlBi »

(in Arbeit)

Oft taucht die Frage auf, ob die BGE-Freunde eigentlich den Rest der Welt vergessen. Das ist natürlich nicht so. Hier wird für solche BGE'ler gesprochen, die auch am großen Globus interessiert sind. Abgesehen davon, daß das BGE weltweit diskutiert wird und auch Forderungen nach und Überlegungen zu einem weltweit organisiertem Grundeinkommen immer häufiger auftreten, hat auch das "nationale" BGE einen revolutionär-globalen Charakter.
Wie sieht die "Entwicklungshilfe" heute aus? Neben rein staatlichen Bemühungen, finden wir heute weltweit zig Millionen Bürger, die sich entsprechend engagieren. Das Engagement reicht von gelegentlichen Spenden, dauerhafter Mitgliedschaft bishin zur Arbeit vor Ort, z.B. dem Aufbau von Dorfschulen in Afghanistan, der Gründung von genossenschaftlichen Landwirtschaftsbetrieben in Afrika, der Errichtung von Brunnen usw. Es handelt sich hierbei um eine Entwicklung, um etwas, was vor vielen Jahrzehnten mit wenigen Bürgern begonnen hat und woraus sich Massenorganisationen -gigantische globale Bürgerinitiativen- (NGOs) entwickelt haben. SOS-Kinderdorf begann in den 50er Jahren mit wenigen Gründern und einem Dorf in einem Land. Heute handelt es sich um einen internationalen Verein mit Millionen Mitgliedern, der über 450 Dörfer und zig kleinere soziale Einrichtungen unterhält. Ähnliches gilt für viele Organisationen. Neben diesen NGOs findet man im Internet Massen von kleineren Privatintitiatven. Das bereits erreichte Ausmaß läßt sich nur schwach an nackten Zahlen messen, hier aber mal die Entwicklung der NGOs:
http://www.bpb.de/wissen/3UD6BP,0,0,Nic ... Os%29.html

Anzahl in absoluten Zahlen, weltweit 1909 bis 2004

Anzahl der NGOs
1909 176
1951 832
1964 1.470
1972 2.173
1985 4.676
1995 5.121
2004 7.306

Was bedeutet das nun für das BGE? Nun ganz einfach: das BGE setzt beträchtliche "Produktivkräfte" frei. Über 20 Mio mündige Bürger (Erwachsene), die derzeit nicht erwerbstätig sind oder sich als "Selbstständige" durchs Leben schlagen, werden von Kontrolle, Bevormundung und Schikane freigestellt und können machen was sie wollen. Darunter gibt es schon heute viele Menschen, die sich mit dem Globus befassen, und noch viel mehr, die in diesem Bereich etwas "sinnvolles" tun wollen, aber derzeit nicht "dürfen".
Dabei sollte man das BGE nicht "statisch" sehen: hier die Erwerbslosen als eine "Klasse" und dort die "Erwerbstätigen" als andere Klasse, wobei beide Klassen nichts mit einander zutun haben. In der Realität ist es so, daß Erwerbstätigkeit und Nichterwerbstätigkeit sich im Dasein eines jeden Bürgers abwechseln. Das BGE erleichtert dieses Übergänge nur. So wäre es ohne Schwierigkeit möglich als junger Mensch (gemeinsam mit anderen) für ein paar Jahre an einem Entwicklungshilfeprojekt teilzunehmen (durchaus auch im Hinblick einer künftigen Erwerbstätigkeit.)

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KlBi
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Beitrag von KlBi »

aus meinespd, bge-Forum: diskussionen

(...)

> Fakt ist allerdings, dass ein BGE nur in "reichen" Gesellschaften
> funktionieren könnte. Es gibt also ökonomische Voraussetzungen.
> Daran fehlts aber gerade nicht.

Interessanterweise ist das nicht so ganz Fakt.
"3.10.2008 Weniger Armut mit 100 Dollar"
http://www.az.com.na/politik/weniger-ar ... .74120.php
http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/ ... h/?type=98

Da es sich in den Entwicklungsstaaten tatsächlich erstmal nur um Kartoffeln handelt, wäre ein Grundeinkommen von nur 1 Dollar/Tag (Armutsgrenze) schon ein gigantischer Fortschritt:

1,3 Milliarden weniger als 1 Dollar Tageseinkommen (20,6 %)
http://www.albert-dess.de/index.php?id= ... 315669ca1f

1,3 Mrd Menschen entsprechen 475 Mrd Dollar pro Jahr. Finanztechnisch ließe sich auch dafür ein Grundeinkommen (von 30 Dollar/Monat) für alle Menschen der Erde locker bewerkstelligen: denn dem realen "Mehraufwand" von 475 Mrd Dollar stehen allein schon 1,2 Billionen Dollar an Rüstungsausgaben (2005) gegenüber:
http://reset.to/blog/militaerausgaben-s ... -gestiegen

Also auch global betrachtet sind die ökonomischen Voraussetzungen schon lange erreicht. Der Plan ist übererfüllt!
Die 490.000.000 EU-Bürger warten scheinbar auf den lieben Gott, bezichtigen sich gegenseitig der Raffgier und des Schmarotzertums, vergießen Krokodilstränen, halten edle Moralpredigten und gucken sich entrüstet das Elend in der Glotze an. Das scheint das Problem zu sein!

> Es gibt also ökonomische Voraussetzungen.
> Daran fehlts aber gerade nicht.

Und die sind übrigens in der Landwirtschaft alles andere als "kapitalistisch"! Zur Sicherstellung der Welternährung müßten "nur" die eh schon geplanten (subventionierten) Landwirtschaften zusammengeführt werden, zwecks Erzeugung globaler Butterberge und Milchseen!
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