Beitraege aus meinespd

Moderatoren: BGE, die Guten

KlBi
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Beitrag von KlBi »

Es gibt zwei Arten "Zwangsarbeit"

Der einen Art gehen unsre Gutverdiener nach, die Richter, Volksvertreter, Manager, Lehrer, Hass4-Betreuungspersonal, Bewerbungstrainer usw usf. Ein Teil davon findet die Arbeit Kacke und zwingt sich nun täglich zum Arbeitsplatz. Mit der Parole "Man muß ja von etwas LEBEN" wehren sie sich gegen die Halbierung ihres Arbeitsplatzes (und des Wohlstandes), was ja zu der tollsten Vollbeschäftigung führen würde. Stattdessen machen sie noch Überstunden oder gar lukrative Nebenjobs. Alles aus profanen Konsumgründen. Bedauernswerte Menschen, die nicht über sich selbst bestimmen können oder wollen und sich einen Zwang einbilden. Es sind genau dieselben, die dann über "Arbeitslose" hetzen, gegen jeden, der nicht so wie sie selber im Schweiße ihres Angesichtes Autos, Wohnzimmereinrichtungen, Superkleidung usw nach Hause schafft. Um auf Trab zu bleiben schauen sie sich dann die ganzen Sozialschmarotzer in der Glotze an. Das gibt ihnen Kraft für ihren Leidensweg und vor allem: Gerne zahlen sie einen Extraobulus dafür, daß andere ordendlich schikaniert und getreten werden.
Ich denke diese Leute, die vielleicht gar nicht mehr in der Mehrheit sind, sollte man einfach vergessen und sich mit was Wichtigerem befassen. Besonders in Foren verbringen viele auch nur ihre Freizeit, ohne irgendein praktisches Problem wirklich lösen zu wollen.
Ich denke, es gibt genug "normale" Menschen, Menschen die Spaß an ihrer Arbeit haben, oder solche, die zu ihren Konsumbedürfnissen stehen und die werden aus solchen Foren durch das ständige sinnlose Gelaber vertrieben.

Die andere Zwangsarbeit ist die, welche den Menschen gegen ihren erklärten Willen aufgenötigt und mittels verfassungswidriger Drohung mit Lebensmittelentzug aufgezwungen wird. Jeder Arbeit, der man sich nur durch verhungern, verdursten, erfrieren entziehen kann ist Zwangsarbeit. Günther Schwarz hat dies doch ganz gut dargestellt.

Solche Zwangsarbeit -wie übrigens auch die erste Form- hat mit einer modernen FREIEN Marktwirtschaft überhaupt nichts zu tun. Macht euch das mal klar. Jede normale Firma, jeder normale Verein möchte gerne motivierte Mitarbeiter, weil nur solche "Profite" schaffen. Unmotivierte oder gar gezwungene Arbeitnehmer richten nur Schaden an, muß man kostenaufwendig kontrollieren usw. Daher setzt man die 1 Euro-Jobber ja in Bereichen ein, wo sie keinen Schaden anrichten können, allenfalls, daß die tatsächlich Hilfebedürftigen nun von unmotivierten Personal "behandelt" werden.
Interessant ist ja auch die Tatsache (SOZIALE Marktwirtschaft), daß die Gesellschaft erhebliche Mittel aufwendet Bürgern mit Behinderungen das Arbeiten zu ermöglichen. Das bedeutet aber, daß Arbeit zu einem Bedürfnis geworden ist, allerdings Arbeit auf freiwilliger Basis, den jeweiligen Bürger, seinen Fähigkeiten und Vorstellungen entsprechend.


Die freie Marktwirtschaft basiert darauf, daß die Menschen sich ihre Arbeit selber suchen und z.B. den Arbeitsvertrag selber auf freiwilliger Basis aushandeln. Auch in der gewöhnlichen Wirtschafts"wissenschaft" ist das nicht anders. Wo kämen wir hin, wenn wir künftig ein (deutsches) Auto kaufen müssen um die (deutsche) Wirtschaft anzukurbeln. Das und vieles andere, wie z.B. die staatlich-anarchistische Aufstockung eines Mini-Verdienstes hat mit freier Marktwirtschaft nichts zu tun.
Die beste freie Marktwirtschaft unter den heutigen Umständen erreicht man nur durch ein bedingungsloses Grundeinkommen, d.h. dadurch, daß man die heute mehr als 700 Euro pro Bürger "effizient" einsetzt, ohne Herrscharen Kontrollöre, Bürokraten, Bewerbungstrainern, Betreuer, Rechtsanwälte, Richter, Staatsanwälte usw mitzu"ernähren". Die kriegen dann wie jeder Bürger ihr bge und können wie jeder Bürger sich etwas sinnvolles suchen. Sinnvolle Arbeit gibts auf unsrem Erdenrund noch genug!

rote Grüße
Klaus B
KlBi
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Beitrag von KlBi »

http://www.az.com.na/lokales/von-armut- ... .75326.php


(...)

Zu der NEPRU-Kritik, na ja, die kritisieren nur die übertriebene Drastellung:

> Daraus geht hervor, dass die Verbesserung der Lebensumstände
> für die Menschen nicht so deutlich ist wie von der BIG-Koalition
> behauptet.

Folgenden "Krtikpunkt" kann ich trotz Mathestudium nicht nachvollziehen:

> NEPRU rechnet vor, dass es Ende 2007 zwölf von 150
> schulpflichtigen Kindern gegeben habe, die dem Unterricht fern
> geblieben seien, ein halbes Jahr später habe sich deren Zahl
> auf sechs verringert. Dies ist zwar ein Rückgang um 50%,
> doch die Zahl der Teilnahme am Unterricht sei insgesamt und
> effektiv von 92 auf 96% gestiegen, heißt es. Dies sei jedoch
> in jedem Fall ein „positives Ergebnis“, so der Ökonom.

Vielleicht findet sich jemand, der einem Doofen, wie mir, das erläutert? Ich versuche mal, wie ich das Geschreibsel verstehe:

Anscheinend hat sich die Anzahl der schulpflichtigen NICHT geändert: vorher 150; nachher 150.
Nun sind 92% von 150 schlappe 138 Kinder, welche VORHER die Schule besucht haben, und 12 haben (wie von BIG behauptet) die Schule nicht besucht. NACHHER: 96% von 150 haben die Schule besucht, was auf 144 hinausläuft und 6 Schüler haben (wie von BIG behauptet) die Schule nicht besucht. Das macht einen Rückgang von 12 auf 6, also die Hälfte oder 50%.

Frage: Was soll der Satz: "Dies ist ZWAR ein Rückgang um 50%" (=Kritikpunkt)

Sehr witzig oder? Ein "Kritikpunkt" der sich vollständig ich Luft bzw leeres Geschwafel auflöst. Die anderen "Kritikpunkte" scheinen mir von ähnlichem Kaliber. Kurzum "man" gönnt diesem Projekt keinen Erfolg!

Insgesamt wurde somit der Erfolg durch die gutversorgten Miesepeter voll bestätigt, was ich übrigens besonders bemerkenswert finde. Beim Lesen der Überschrift dachte ich zunächst, naja, wahrscheinlich haben die BIG-Leute auch etwas (optimistisch) übertrieben. Aber auch das scheint nicht der Fall zu sein!

liebe Grüße
Klaus B
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Moin J!

Willkommen erstmal in "meinespd" und in dieser Runde.

Du schreibst:

> BGE ja aber nicht für Faullänzer in gleicher Höhe als für...
> die Fleißigen.

Falls Du mit "fleißig" bezahlte Erwerbstätigkeit meinst, so handelt es sich nur um eine sprachliche Umschreibung. Die "fleißigen" erhalten ja über das BGE hinaus ihren Lohn/Gehalt/Tantiemen/Diäten. "Wir" sprechen hier von einem Grundeinkommen in der Nähe des Existenzminimums. Wer mehr will (Auto, Super PC, Reisen, Eigenheim oder Schloß) müßte dann -wie heute auch schon- entsprechend "fleißig" sein.
Du kannst natürlich dasselbe Phänomen auch negativ ausdrücken und sagen, wer nicht fleißig ist, wird dadurch bestraft, daß er über das BGE hinaus keine Gelder erhält.

Ansonsten weiß ich nicht was du mit "fleißig" meinst. Wie soll man "Fleiß" messen? Es nach Bezahlung messen ist es schon fragwürdig, denn jemand der emsig Handgranaten herstellt oder andere interessante Fleißarbeiten vollbringt, trägt zum Allgemeinwohl eigentlich nicht so viel bei, wie meinetwegen ein Straßenmusiker.

In deiner Situation könntest Du dich auch fragen, ob die "Gesellschaft" sich mit den vermeintlich "Arbeitsunwilligen" befassen und dafür steigende Kosten aufbringen soll, oder ob es nicht sinnvoller wäre sich erstmal auf die "Arbeitswilligen" zu konzentrieren.

Von einer MASSENARBEITSLOSIGKEIT seit 1980 hast du auch noch nichts gehört? Gerade passend zum Thema höre ich gerade im Radio:

http://www.dradio.de/nachrichten/2008111103/1

> Dienstag, 11. November 2008 03:00 Uhr
> DGB-Studie: Weniger sozialversicherungspflichtige
> Beschäftigte in Deutschland
>
> Trotz der Konjunkturbelebung der vergangenen Jahre gibt es
> in Deutschland offenbar immer weniger sozialversicherungspflichtig
> Beschäftigte. Von 1995 bis 2007 sei deren Zahl um 4,5 Prozent
> auf 26,9 Millionen zurückgegangen, berichtet die Chemnitzer
> "Freie Presse" unter Berufung auf eine Erhebung des Deutschen
> Gewerkschaftsbundes. In Ostdeutschland fielen danach fast 26 Prozent
> aller Vollzeitstellen weg, im Westen lag das Minus bei knapp sechs
> Prozent. Im selben Zeitraum sei die Zahl der Teilzeit-Beschäftigten
> zwar um 38 Prozent gestiegen, dies habe den Rückgang bei den
> Vollzeitstellen aber nicht ausgleichen können.

(Anmerkung: die Prozentzahlen scheinen nicht zu stimmen. 26% Osten + 6% Westen sind nicht 4,5% gesamt)

Zum Thema: "werden die Bürger immer fauler?" ist folgende Info nützlich:

http://www.dbsh.de/redsys/soztop/userpa ... lfe40.html

> 40 Jahre Sozialhilfe in Deutschland: Sozialhilfequote mehr
> als verdreifacht
> Die Zahl der Sozialhilfeempfänger in Deutschland ist seit
> In-Kraft-Treten des Bundessozialhilfegesetzes von 0,58 Mill.
> (im früheren Bundesgebiet) am Jahresende 1963 auf 2,76 Mill.
> Personen Ende 2002 gestiegen. Dabei handelt es sich um die
> Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb
> von Einrichtungen (= sog. "Sozialhilfe im engeren Sinne").
> Die laufende Hilfe zum Lebensunterhalt dient der Deckung
> des Grundbedarfs vor allem an Nahrung, Kleidung, Unterkunft
> und Heizung (sog. "soziokulturelles Existenzminimum").

Damals war keine Rede von "Arbeitsunwilligkeit".

Welche Idee hast du was mit den Erwachsenen geschehen soll (bereits die Mehrheit), die keinen "sozialversicherungspflichten Arbeitsplatz" erhalten. So zur allgemeinen Gaudi Steine klopfen oder die verdreckten Grünanlagen reinigen lassen?

Ich fürchte, daß diese Mehrheit auch ein Wörtchen mitspricht, zur Zeit durch Schweigen, Parteiaustritt, Nichtwählen oder Wählen von Demagogen.

liebe Grüße
Klaus B
KlBi
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Beitrag von KlBi »

von H S | 11.11.2008 | 23:50 Uhr
Erwerbsarbeit

Es nutzt nichts Erwerbsarbeit dadurch schlecht zu machen, das man sie als dem Allgemeinwohl entgegenstehen darstellt. Damit sägt man den Ast ab, auf dem man als BGE-Verfechter sitzt: Das BGE muss (durch Erwerbsarbeit) erarbeitet werden.

Erwerbsarbeit zu diffamieren stempelt diejenigen, die das BGE erwirtschaften müssten zu nützlichen, aber "fragwürdigen" Idioten. Dafür auch noch das Grundgesetz zu mißbrauchen ("Die Würde des Menschen ist unantastbar") ist dreist.
Moin H...

Deinem "Gedanken" kann man bestenfalls nur beipfichten. Nur weiß ich nicht wen du ansprichst? Oben hab ich darauf hingewiesen, daß von 82 Mio Bundesbürgern derzeit noch 26,9 Mio sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Was du da meinst hat nichts mit dem BGE zu tun, es ist vielmehr der IST-Zustand. Dieser IST-Zustand ist auch nicht plötzlich vom Himmel gefallen, sondern Resultat einer Entwicklung, die so ab cirka 1975 ihren Lauf nahm. Allen Bemühungen diverser Regierungen, viele ihrer Mitglieder sind bereits verstorben, zum Trotze scheint es nicht zu gelingen ausreichend viele "sozialversicherungspflichtige" Arbeitsplätze zu schaffen. Es würde vermutlich auch nichts nutzen, wenn man, wovon interessanterweise auch Sozialdemokraten anscheinend träumen, sämtliches lebensunwertes Leben zusammen mit den Flüchtlingen aus Afrika im Mittelmeer ertränkt. Warum nicht? Eine einfache Antwort: der durchschnittliche Erberbstätige schafft durchschnittlich zu viel, bedeutend mehr als er selber verbraucht. Was z.B. die "Ernährung" betrifft haben wir in der BRD gerade mal schlappe 500.000 Bauern. Und die schaffen die Ernährung für 82 Mio Bürger. Würde man nun 81,5 Mio Mitesser vernichten, entstünden trotzdem wieder Arbeitslose: Weil die Arbeitszeit aus Weltmarktkonkurrenzgründen nicht gesenkt wird, dürfen am Ende nur soviele arbeiten, daß eben nicht mehr geschaffen wird, als 500.000 konsumieren können. Das läuft auf etwa 3050 Personen hinaus. Alle anderen hätten nichts zu tun und wären wieder Mitesser. Das ganze läßt sich fortsetzen, bis ein Mensch, ein "Deutscher" als Träger unsres patriotischen Erbgutes übrigbleibt. Vielleicht ist der Typ dann so schlau, spricht mit den Vertretern der anderen 200 Volkswirtschaften und kürzt seine Arbeitzeit. Wenn nicht, rackert er sich eben tot und Deutschland ist endlich futsch, verstorben an Blödheit!


liebe Grüße
Klaus B
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Beitrag von KlBi »

Nabend M!

Bei Deinen "Argumenten" hat man das Gefühl, daß dir das bedingungslose Grundeinkommen einfach nur ein Greul ist und du nun fortgesetzt Haare, suchst die "wir" nun entkräften "müssen". Das ist natürlich ein langweiliges Spielchen.

Vor kurzem habe ich irgendwo über eine jüngste DGB-Erhebung informiert, aus der hervorgeht, daß klassische Vollbeschäftigung allem Gerede und Geschwätz weiter abnimmt:
http://www.dradio.de/nachrichten/2008111103/1

> Dienstag, 11. November 2008 03:00 Uhr
> DGB-Studie: Weniger sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in Deutschland
>
> Trotz der Konjunkturbelebung der vergangenen Jahre gibt es in Deutschland
> offenbar immer weniger sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Von 1995
> bis 2007 sei deren Zahl um 4,5 Prozent auf 26,9 Millionen zurückgegangen,
> berichtet die Chemnitzer "Freie Presse" unter Berufung auf eine Erhebung
> des Deutschen Gewerkschaftsbundes. In Ostdeutschland fielen danach fast
> 26 Prozent aller Vollzeitstellen weg, im Westen lag das Minus bei knapp
> sechs Prozent. Im selben Zeitraum sei die Zahl der Teilzeit-Beschäftigten
> zwar um 38 Prozent gestiegen, dies habe den Rückgang bei den Vollzeitstellen
> aber nicht ausgleichen können.
(die Prozentangaben stimmen nicht, unsre GEZ-Reporter können nicht mehr rechnen)

Was ist das für eine asoziale Einstellung permanent zu ignorieren, daß die Anzahl der "Arbeitslosen" und der geringfügig Beschäftigten hoffnungslos ABNIMMT. Was und welche Zukunft bietest du eigentlich diesen Menschen an? Auf die oft gestellte Frage, ob du bereit bist, deinen Arbeitsplatz (und den Wohlstand) zu halbieren um so allen Bürgern Vollbeschäftigung zu garantieren, antwortest Du natürlich auch nicht.

Haar Nr.1

> Deshalb nochmal : Ein BGE ist eben nicht bedingungslos, wenn es
> versteuert werden muss.

Nicht nachvollziehbar, weil zuerst die Sache (ein regelmäßiger Geldbetrag, der zum nackten Dasein reicht und der ohne "Bedürftigkeitsprüfung" an jeden Bürger ausgezahlt wird) da war, eine Sache für die wir uns erdreisten, sie "bedingungsloses Grundeinkommen" zu nennen. Wenn es sein muß*), kann man die Sache auch anders nennen.

Haar Nr. 2
> Johannes, findest DU es denn gerecht, dass jemand, der gar nicht
> arbeitet, seine 800 Euro ohne Abzüge bekommt und der, der sich etwas
> dazu verdient, plötzlich Steuern und Abgaben auf diese 800
> Euro zahlen soll?

Genauso schlau wie Haar Nr.1. Wie oft erwähnt, geht es um die Frage auf welche Weise die Gesellschaft das derzeitige schikanebehaftete Grundeinkommen von über 700 Euro pro Bürger/Monat, das überall (Bürokraten, Betreuungspersonal, Bewerbungstrainer...) versackt, nur nicht da wo es hinsoll, künftig unter die Leute bringen könnte. Steuern mußt du und andere heute auch zahlen, u.a. übrigens Mehrwertsteuer, Tabaksteuer usw.

Oft wurde schon darauf hingewiesen, daß bei Vollbeschäftigung (60er, 70er Jahre) die Anzahl derjenigen, die -warum auch immer- nicht arbeiten wollen (weder bezahlt noch unbezahlt), auf ein paar 100.000 Personen beläuft (und nicht 5-10 Mio). Es kann ja wohl nicht sein, daß "wir" eine Gesellschaft, die aus 82 Mio Personen besteht darauf aufbauen, d.h. ALLE schikanieren, kontrollieren, kriminalisieren, wegen so ein paar Mennekes, die, wie man aus den 70er Jahren weiß (soziologische Studien) schwierige Probleme haben. Wir verbieten auch nicht das Autofahren, nur weil ein paar Leute mit dem Gerät nicht klar kommen, genausowenig haben wir ein nächtliches Ausgehverbot um nächtliche Übergriffe einzudämmen usw.

liebe Grüße
Klaus B
--------------------------
*) muß aber nicht! Gebräuchlich waren auch mal: Existenzgeld, Bürgergeld, Bürgergehalt. Das allen Geldern Gemeinsame ist, daß es ohne Bedüftigkeitsprüfung ähnlich dem Kindergeld ausgezahlt wird.
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Nabend Günter...

> Erschrocken
>
> Christina und Reinhard,
>
> was ihr schreibt macht mich doch sehr betroffen.
> Ihr erhebt euch über andere Menschen, die mit Geld scheinbar nicht
> richtig umgehen, ihr bestimmt, wie es sein soll.

Christina schreibt nichts anderes als viele Menschen, deren Herz links schlägt. Heute z.B. durfte man die ehemalige Vorsitzende der SPD-Linken, die Katholikin Andrea Nahles im Bundestag erleben. Ein "Grüne" sprach sich zuvor für eine "repressionsfreie" Transferleistung aus (natürlich fehlte hier schon der Mut es "bedingungsloses Grundeinkommen" zu nennen). Dabei ist die arme Moralapostelin Nahles völlig ausgeklinkt und ich überdenke immer noch meine SPD-Mitgliedschaft. *)
Die vielen Millionen (über 7 Mio) armen hilflosen Menschen, so diese mitfühlende Frau, die darf man doch nicht ohne Betreuung (sprich Repression) lassen. Es muß sich doch jemand um sie kümmern! Und nur durch Arbeit (egal was, hauptsache sozialversicherungspflichtig) haben die Bürger eine Chance.

Andrea Nahles propagierte dazu noch denselben Scheiss, der inzwischen üblich ist, nämlich, daß die "Arbeitslosigkeit" eh bald futsch ist und unter der SPD ja so Gigantisches auf dem Sektor erreicht wurde.

Hier mal zwischendurch eine "Sybilla", die seit Jahren durchs Internet geistert und die Menschheit über die tatsächliche Arbeitslosigkeit aufklärt (anhand offiziell zugänglicher Daten).

http://www.forum.attac.de/viewtopic.php ... 268#p72226

Katja Kipping von der dL hat sich ebenfalls einen Superkorken erlaubt. Mit schnalzender Zunge stellte sie die Hass4-Repressionen dar. Ein paar anschauliche Beispiele und alle "Linken" weinten bitterlich.
Ist ja richtig mit den Repressionen. Bei der Frage aber, was DAGEGEN tun, war zu hören: Die Regelsätze müssen erhöht werden, weiter nichts! Ja, bravo! Anscheinend sollen diese Regelsätze sowas wie Schmerzensgeld für die Repressionen sein?

@Reinhard:

Willst Du eigentlich ernst genommen werden? Ich geb ja zu, daß "unser" BGE-Forum etwas sehr unübersichtlich ist. Hast Du schon mal was vom CDU-Genossen Althaus gehört, lieber Reinhard. Der und seine Abteilung haben sich schon vor Jahren mit der Finanzierung beschäftigt und dazu gibts bei uns auch einen thread:
http://www.meinespd.net/foren/thema/42182
Dort wird besonders auf die Finanzierung eingegangen. Ferner scheinst Du um meine Artikel bisher immer einen Bogen gemacht zu haben. Ich schreibe öfter, daß man so ein BGE auch mit 0 Euro anfangen (erstmal ein Konto für jeden) und es dann schrittweise erhöhen könnte (nicht muß).

Vorallem aber geht es um den berüchtigten guten Willen. Wäre der bei dir etwas ausgeprägter, würdest du dir ja vielleicht auch eigene "Gedanken" machen, wie mans realisieren könnte. Bei mir war das jedenfalls so, oder meinst Du ich hab mir einen Doofen gesucht, der mir alles vorkaut? So ein BGE ist zwar eine uralte Idee ("Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnis"**)) trotzdem dürfen wir heutigen uns freuen, daß es soweit ist. Blos wie?

Zur Zeit jedenfalls sind "wir" noch nicht soweit, daß nur genug Miesepeter mißmutig mit dem Kopf nicken müssen, gesucht und gebraucht werden KÄMPFER!

liebe Grüße
Klaus B

-------------------------------
*) bin Neumitglied und noch in gegenseitiger Probephase!
**) stammt übrigens nicht von Karl Marx, sondern von Bakunin. Es beschreibt bei Bakunin den "Anarchismus", und bei Marx eine Gesellschaft, die ökonomisch soweit vorangeschritten ist, daß der "Staat" allmählich abstirbt.
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Lieber M!

> Günter
> Ich habe doch nur EINE ganz normale Frage an Dich !!!
> Ist ein BGE-Skeptiker oder sogar Gegner für DICH ein schlechter
> Sozialdemokrat ??

Hmpf! Schlechter Sozialdemokrat? Guter Sozialdemokrat?

Da der CDU-Genosse Althaus (und sein Umkreis) ebenfalls für ein bedingungsloses Grundeinkommen eintritt, kann man auch fragen, ob ein BGE-Gegner ein guter oder ein schechter Christdemokrat ist.
http://www.meinespd.net/foren/thema/42182
Ähnliches läßt sich für alle anderen Parteien (außer NPD usw) durchdeklininieren. Also was soll diese Kinderei. Wenn dich das BGE nicht interessiert mußt du uns das nicht jeden zweiten Tag mitteilen. Mir geht auch nicht deine Meinung auf den Keks, sondern nur deine sinnlose Penetranz und dein leeres Gerede. Man hat das Gefühl, daß du nur rumstänkern willst. Bitte, wenns dir Freude macht.

Ich selbst kommuniziere real mit Menschen verschiedenster politischer Richtung, mein bester Freund z.B. ist seit 40 Jahren "liberal". Da fliegen öfter die Fetzen, allerdings treten wir nicht penetrant -wie bei dir- auf der Stelle. In unseren Diskussionen betrachten wir das Problem auch etwas "komplexer", d.h. die Frage ist: wenn nicht BGE, was sonst? Was tun, wenn es nicht möglich ist, allen Erwerbsfähigen und auch den Nichterwerbsfähigen, den Behinderten*), einen passenden Arbeitsplatz zu verschaffen. An dieser Frage knabbert auch mein erwähnter Freund. Wir sind übrigens genau bei dieser Frage gemeinsam in mehreren Etappen zum Grundeinkommen gekommen, mein Freund mehr aus "Effizienz"-Gründen (ist eben billiger) und ich mehr aus der Sicht von Menschen, die gerne arbeiten, z.B. als Mathenachhilfelehrer. Ursprünglich hatten wir uns auf Arbeitszeitverkürzung geeinigt. Aber davon kann -seit der Rente mit 67- keine Rede mehr sein und auch sonst scheint ja die Arbeitszeit schrittweise erhöht zu werden. Ein interessantes Phänomen, da aus den 50/60 Jahren bekannt sein dürfte, daß Menschen in einer 40h-Woche genauso produktiv oder gar produktiver sind als wie in einer 50h-Woche. Aber sowas spielt ja keine Rolle. Auf wirtschaftliche Effizienz kommts interessanterweise gar nicht an.


liebe Grüße
Klaus B

-------------------------
*) die "gutschlechte" Sozialdemokratin Andrea Nahles möchte nur für "Gesunde" Arbeitsplätze schaffen, wie man aus ihrem letzten Bundestags-Beitrag erfährt:
> Wir wollen niemanden aufgeben. Arbeit first. Wir wollen unsere
> Arbeitsmarktpolitik ganz klar auf AKTIVIERUNG (d.h. auf Schikane)
> ausrichten. Wir parken nicht mehr Millionen von Sozialempfängern und
> geben ihnen keine Chance auf aktive Arbeitsmarktvermittlung
> (Chance auf Vermittlung=Job?). Das haben wir doch überwunden (klar,
> durch Fälschung der Statistiken). Ich dachte das wäre unser
> gemeinsames Ziel. Wir wollen, dass jeder, der gesund ist, die Chance
> hat, Arbeit zu bekommen. (Nahles, 190 Sitzung des Bundestages, 27.11.08)
Demnach haben Behinderte keine "Chance auf aktive Arbeitsvermittlung". Man sieht hier die ganze ganze elende Heuchelei! Jemanden, der behindert ist, kann man nämlich nicht schikaninieren, da versagt die "aktive Arbeitsvermittlung", für alle anderen, für die keine Arbeit da ist, gilt "Arbeit macht frei". Statt sie kostengünstig zu "parken", sind keine Kosten zu hoch sie ordentlich zu schikanieren und dabei gänzlich aus dem "sozialen Netz" zu werfen.
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Lieber R!

Günter hat eigentlich gut beschrieben, was "uns" auf die Palme bringt, nämlich, das sinnlose Herumgerede. Meine Frage an dich: "willst du ernst genommen werden?" bezieht sich unmittelbar auf deinen Beitrag, der da lautet:

> Ich habe jetzt mehrere Websits besucht die sich mit dem
> Thema beschäftigen und der kleinste Kostenfaktor für die
> Finanzierung eines BGE´s lag bei 835 Milliarden Euro pro
> Jahr, wo bitte soll das Geld herkommen.

Du bejammerst also die angebliche Unfinanzierbarkeit. Ein "Argument", das schon einen recht langen Bart hat. Mittlerweile, so dachte ich, müßtest du ja schon wissen, daß es neben Günter und mir noch weitere 1000ende Bürger, darunter ausgewachsene (linke und rechte) Professoren und Ökonomen, gibt, welche die Finanzierbarkeit nicht mehr in Frage stellen. Daher ja meine Frage: hast du das noch nicht mitbekommen? Und wenn doch, warum immer wieder diese alten Kamellen? Verarschung?

Jetzt in der Antwort auf meinen dich so sehr beleidigenden Beitrag, schreibst du, daß dir die Finanzierbarkeit ja sonnenklar ist, daß du das Althaus-Modell schon kennst und blablabla. Jetzt sind es -wie auch Günter verwundert feststellt- die Faulen, die dir Kummer bereiten. Verarschung?

Und wenns nicht die Faulen sind, dann die armen armen hilflosen Menschen, die ohne Deinen unermüdlichen Einsatz nicht mehr klarkommen. Verarschung?


@C
Was du da schreibst ist schwer nachvollziehbar. Im ersten Beitrag schreibst du von einer bösen "Armen", die sich Geld von dir geliehen und es nicht zurück gegeben hat. Ein Kapitalverbrechen!

Und jetzt kommen die Krokodilstränen über die armen Armen, die ja soooooo hilflos sind, diese ganzen 7-10 Mio BRD-Bürger, denen von solchen tapferen, mutigen, gutversorgten und satten Menschen, wie du, Andrea Nahles oder auch R O usw geholfen werden muß, ehe sie verrecken.

Ich schätze das mal so ein, daß Arme vielen Satten ausschließlich zur Zubereitung der eigenen Süppchen dienen. In Deinem Falle dienen sie dir z.B. für deine Schwarzen Listen. Ohne diese ganzen Armen, wäre es im Prinzip scheißegal, ob und wer "Milliardär" ist (wobei es mir als Armer auch jetzt schon scheißwurscht ist).
Die meisten Deiner mir bekannten Beiträge handeln auch nur davon: wie kann "man" Bürger schikanieren, die etwas mehr Geld verdienen/besitzen als du selbst. Der typische kleinbürgerliche Konkurrenzkampf, der die sozialen Kämpfe seit 1789 begleitet.
Auch dein Hinweis, daß es "uns" in Deutschland ja so unendlich gut geht und daß die Menschen in Südafrika über "unsere" Probleme nur schmunzeln, läßt in mir die Vermutung aufkommen, daß es dir gar nicht um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen (in Deutschland und in Afrika*) ) geht. Woanders schreibst du ganz naiv, daß das BGE eine ganz tolle Sache ist, weils dann den bösen Fallmanagern und Sozialkontrollören mangels Arbeit an den Kragen geht. Rache ist Blutwurst!

Wie soll ich Deinen Betrag verstehen, liebe C. Kein Mensch behauptet, daß nach regelmäßiger Auszahlung eines Grundeinkommens an alle Bürger, sämtliche Probleme verschwinden, oder gar soziale Einrichtungen wie Jugendämter oder Drogenberatungsstellen beseitigt werden sollen. Nicht mal der CDU-Genosse Althaus schlägt so einen Unfug vor. Ich hab anderswo bereits öfter darauf hingewiesen, daß "nur" die Anzahl der "Bedürftigen", von derzeit vielleicht 10 Mio Bürgern auf dann vielleicht ein paar 100.000 schrumpft. (Die Anzahl der "Bedürftigen" hängt von der BGE-Höhe ab, übrigens auch in Südafrika ist das so: Wenns nicht reicht um sich Nahrungsmittel zu kaufen, dann hungern viele Leute. Was willst Du mit dieser genialen Erkenntnis zum Ausdruck bringen?).

Gerade heute ist es so, wie ich schon öfter erwähnt habe, daß vielen "wirklich" Hilflosen gar nicht geholfen wird. Sie gehen in der Masse der 10 Mio "Armen" völlig unter. Wenn aber die nackte Existenz aller Bürger gesichert ist und jeder halbwegs seine Zukunft planen kann, bleiben eben ein paar wenige Bürger übrig, um die "man" sich besonders "kümmern" kann. Darum geht es.


liebe Grüße
Klaus B

------------------------
*) ein Grundeinkommen in den "reichen" Staaten ermöglicht viel mehr Menschen als heute schon, sich z.B. in Afrika zu engagieren.
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Liebe Christina!

> Und ganz einfach: mich stoert der Begriff "bedingungslos" -
> ich sehe einfach nicht ein, warum ein Einkommensmillionaere,
> Reiche und Grossgrundbesitzer, Industrielle etc. und dessen Kinder
> ein BGE bekommen sollten. Genauso ist es mit dem Kindergeld: wozu
> brauchen die das? Bei denen kommt es doch auf diese "Peanuts" doch
> gar nicht an.

Darauf gibt es eine simple Antwort (auch bei Studiengebühren, Essen an Schulen, Kindergeld, Bafög usw): Weil die "Reichen" Steuern zahlen, und zwar keine Kopfsteuer sondern progressiv. D.h. die Einkommensverhältnisse werden bereits bei der Steuereinnahme berücksichtigt. Es fragt sich, warum diese Einkommensverhältnisse bei gesellschaftlichen Aufgaben und den Ausgaben abermals berücksichtigt werden müssen. Ist doch nur doppelte Buchführung, zusätzliche Unkosten, oder nicht? Das Dumme dabei ist nun vorallem, daß bei einkommensabhängen Ausgaben leider, leider keine Reichen geärgert werden, sondern eben die "Armen". Die dürfen nämlich bei allem Scheiss von Amt zu Amt latschen, Papiere für sich und oft von Angehörigen beschaffen, um ihre "Bedürftigkeit" zu beweisen; und weil man jeden Tag im Lotto gewinnen kann, darf man eigentlich jeden Tag aufs neue seine "Bedürftigkeit" beweisen. Mal ganz davon abgesehen, daß sich im Laufe der Zeit ein passendes Bedürftigtenbewußtsein entwickelt. Das Resultat sind u.U. solche Bürger, von denen du und andere uns hier dann vorheulen: lauter hilflose Personen. Schon die Finanzierbarkeit eines Grundeinkommens beweist: Bürger müssen nicht "bedürftig" sein. Bedürftige werden gemacht, offenbar als Spielzeug für Millionen von Betreuern und Bürokraten.

Der Ruf "die Reichen mögen ihren Kram selber zahlen" führt schließlich auch zu etwas, was man in den USA besichtigen kann: kleine eingemauerte Siedlungen, in denen "Reiche" unter sich sind, mit ihren eigenen Schulen, Unis, Kindergärten, usw. Eine schöne Vision, die dir da im Kopfe zu schweben scheint.

> Ich habe eben ein zwispaeltiges Verhaeltnis dazu (zum BGE), mir
> gefaellt der Gedanke, aber ich kann mich nicht voll und ganz
> damit anfreunden, weil es einen liberalen Charakter hat.

Sehr witzig! Für mich wäre das eher ein Grund mir den "Liberalismus" mal in all seinen Varianten genauer anzuschauen. Eventuell gibt es dabei ja auch was brauchbares? Immerhin koalliert die SPD bisweilen mit Liberalen. Auch in der Geschichte, speziell in der Geschichte der Arbeiterbewegung gibt es immerwieder Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte. Also was soll jetzt diese Panik vor Liberalismus?

> Und warum siehst Du eine schwarze Liste als Schikane an?
> Auf H4-Empfaenger darf man in aller Oeffentlichkeit den
> Finger zeigen und sagen, sie seinen faul, aber die Knete
> der oberen ist tabu???
> Ich frage mich wirklich, was Du fuer ein Rechtsverstaendnis hast!

Weil irgendwelche Irren (in der Regel nicht mal Milliardäre, sondern irgendwelche Wald- und Wiesenspießer aus den Medien) gegen Arme hetzen, soll es jetzt auch mir Spaß machen genauso bescheuert alle Reichen über einen Kamm zu scheren? Sozialdemokratisches Rechtsverständnis ist für dich "Auge um Auge, Zahn um Zahn", wobei nicht mal klar ist welche Augen und welche Zähne? Die Knete der Oberen ist nicht tabu, wobei 1000 Aldiläden, 1000 Aldiläden sind und keine Knete. Bei der Knete kann es ja wohl nur darum gehen mittels eines Steuersystem dafür zu sorgen daß die Gesellschaft für gesellschaftliche Aufgaben genug Knete erhält. Zur Zeit ist das aber wegen der globalen Standortkonkurrenz etwas schwierig, dafür können aber die Reichen nichts, dafür sind wir alle verantwortlich, weil wir anscheinend z.B. keinen europäischen Gesamtstaat mit europäischen Steuern gebacken kriegen. Es ist ein völlig normaler Vorgang, wenn Menschen, Reiche wie Arme eben da einkaufen wo es billiger ist und ähnlich auch bei ihren Steuern vorgehen. In der Bundesrepublik kann auch nicht jedes Bundesland Steuersysteme wie es möchte etablieren. Neben kommunalen und Landessteuern haben wir zentrale Steuern, die in den Bundestopf wandern. Mit Schimpfereien, Hetze oder moralischer Entrüstung, liebe Christina, bekommt man jedenfalls keinen Cent mehr in die Bundeskasse, wobei es völlig abstrus ist Menschen nur deswegen für Kapitalverbrecher zu hinzustellen, weil sie viel Geld verdienen oder besitzen. Wenn dann ein Reicher gemeinnützig tätig ist heißt es noch, das ist ein besonders schlimmer Finger, weil er seine Bosheit mit guten Taten tarnt, oder wie?

> Dass der Klassenkampf wieder begonnen hat und der Kampf gegen
> den Materialismus und Kapitalismus!

Hi, hi! Starke Worte, liebe Christina. Mir ist nur neu, daß Klassen sich im Einkommen unterscheiden: Reiche die eine Klasse und Arme die andere. Sorry auch, daß ich auf Klassenkampf, d.h. auf das Bestaunen einer Schwarzen Listen in SPD-Foren gerne verzichte, ich betrachte mich weitgehend in einer klassenlosen Gesellschaft. Darf ich das?

> Surfe mal auf der unten genannten Seite ein bisschen herum und
> dann wirst Du vielleicht verstehen, dass diese netten Damen
> und Herren, wo mir von Dir unterstellt wird, ich goenne ihnen
> ihr Geld nicht, unserer Volkswirtschaft und den Arbeitnehmern
> und -nehmerinnen erheblichen Schaden zufuegen.

Für mich sind z.B. Richter und Staatsanwälte, die trotz Grundgesetz und Menschenrechten fließbandmäßig Schwarzfahrer zu Knast verknacken, und mit ihren Limousinen obendrein die Luft verpesten auch schon "Volksschädlinge".

Im Übrigen willst du mich wohl für Plemplem zu hinstellen, ich muß mir nichts ersurfen. Ich trete ja gerade deswegen auch für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein, damit jeder Bürger frei entscheiden kann, ob und unter welchen Arbeitsbedingungen er für andere tätig ist. Die Behauptung, daß bei einem BGE keine Sau mehr arbeitet ist ja nicht so ganz verkehrt, es heißt nur genauer: man arbeitet nicht -wie heute sehr oft- unter beliebig miserablen Bedingungen.

Ich denke, daß ich keinen Kapitalismus bekämpfen oder gar abschaffen muß, und zwar, weil er schon lange futsch ist. Mittels eines bedingungslosen Grundeinkommens können alle Bürger, die möchten, z.B. auch selbst genossenschaftliche Unternehmen schaffen, mit soviel Mitbestimmung dadrinnen, daß es ihnen zu den Ohren heraushängt, etwas, was es heute durchaus gibt und wofür sich interessanterweise kaum irgendwelche "Linken" interessieren. Oder ist dir irgendetwas über Genossenschaften oder "alternative Betriebsformen" bekannt? Weißt du, daß z.b. der Weltgenossenschaftsverband 800 Mio Mitglieder hat? Infos zu diesem schrecklich konstruktiven Thema:
http://www.meinespd.net/foren/thema/37875

Finde ich bemerkenswert, denn "eigentlich" geht es nicht darum, sich bis ans Ende der Zeit mit irgendwelchen Arbeitgebern herumzufetzen. Wer zu den von dir erwähnten Betriebsformen keine Alternative weiß, schreibt ja gemeinsam mit den westerwellschen Neoliberalen den "Kapitalismus" und die Unwandelbarkeit heutiger Verhältnisse für immer und ewig fest. Und Dir schein keine Alternative bekannt zu sein?

Im Übrigen, liebe Christina, mußt du nichts löschen, im Gegenteil, ich find es in Ordnung, wenn du "ehrlich" deine Ansichten auch über die "böse Arme" schreibst. Doch, doch so im Nachhinein imponiert es mir, wenn sich jemand eine "Blöße" gibt und bei Nachfragen unsicher wird. Leider wird ja in meinespd selten diskutiert und meist löst eine Phrase die andere ab. Was "neues" liest man selten. So ist es kein Wunder, daß man hier jahrelang posten kann ohne einen "Fortschritt" im Sinne von voranschreiten.

liebe Grüße
Klaus B
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Liebe C!

> in meiner Schwarzen Liste gibt es auch eine Kategorie "Die Guten"
> - also es wird nicht nur "hergezogen", sondern ich warte eigebtlich
> darauf, dass mal einer reiche Leute nennt, die was gutes tun, die kann
> man dann aus der Liste der "Boesen" dann rausnehmen ;-)

Na das wäre noch schöner! Solche tollen Listen in einem nach außen abgeschotteten SPD-Forum dienen doch allerbestenfalls Deinen Neuronen und Synapsen dazu Glückseligkeit zu produzieren. Am praktischen Leben draußen in der bösen Welt ändert sich dadurch nichts.

> Und das Klassendenken kommt ja wohl kaum aus dem Volke - es gibt so
> 'ne und solche, aber von den solchen, die sich selbst Elite nennen,
> gibt es en masse - so wie unsere Familienministerin, die ein Leben
> ohne Bedienstete gar nicht kennen.

Es gab ganz früher mal Menschen, die sich für Napoleon ausgaben. Ich wüßte jetzt nicht, wozu ich irgendwelche Deppen ernst nehmen sollte, die sich für die "Elite" ausgeben.

Insgesamt, liebe Christina bin ich in die SPD eingetreten, nicht um Mißstände anzuprangern, sondern um mit dazu beizutragen, sie abzuändern. Ich finde es bemerkenswert, daß du auf immerhin drei durchaus mit der bösen Welt verbundene Vorschläge nicht eingehst:

1) daß man gesellschaftliche Töpfe nicht durch schwarze Listen in abgeschlossenen SPD-Foren oder durch unermüdliches Anprangern böser Menschen herbeischafft, sondern dazu "nur" ein geeignetes Steuersystem (z.B. ein EU-Steuersystem) benötigt: Null Antwort!

2) daß auf "ausbeuterische" Unternehmen u.a. Genossenschaften eine Antwort sein könnten bzw heute schon sind, wobei es weltweit bereits massenhaft Genossenschaften gibt, von denen sich eine große Anzahl "global" organisiert hat:
http://global300.coop
eine Organisation, die recht fortschrittliche Projekte vorantreibt und in der 800 Mio Bürger organisiert sind. Eine Sache, die einstmals mit der SPD aus der "Arbeiterbewegung" entstanden ist: Null Antwort!

3) zum BGE listest du in gewohnter Manie ein Sammelsurium von blödsinnigen Argumenten auf. Das heißt, es geht dir am Allerwertesten vorbei: Zuerst waren es böse Arme, die mit Geld nicht umgehen können, dann bedauernswerte Arme, denen Geld leider nicht hilft, sondern nur lauter gutversorgte Betreuer, Kontrollöre und Verwalter. Dann stört es dich, daß auch Reiche ein BGE erhalten und wenn nicht das, dann:

> Der Kulturmensch definiert sich durch die Arbeit

Das ist ja wohl lächerlich! Die von mir erwähnten Richter und Staatsanwälte, die fließbandmäßig "Schwarzarbeiter" in den Knast stopfen, definieren sich sicherlich auch durch ihre wertvolle Arbeit, genauso, wie all die vielen Menschen, die z.B. Panzer, Minen, Bomben, Jagdflugzeuge und Kriegschiffe produzieren. Und sicherlich werden wir künftig gezungen ein Auto mit in die Bude zu nehmen, damit andere sich durch Arbeit definieren können. Das kannst du an die Titanik verkaufen! Nebenbei bemerkt, scheinst du noch nicht zu wissen, daß wir seit Jahrzehnten MASSENARBEITSLOSIGKEIT haben und ja gerade das Problem darin besteht, daß sich massenhaft Menschen nicht durch Arbeit definieren können. Sie werden vielmehr durch kostenintensive Kontrolle und Schikane davon abgehalten, sich durch Arbeit zu "definieren".

und schlußendlich ist es wieder die Finanzierbarkeit an der alles scheitert. Sehr, sehr witzig!

Ich hatte übrigens aus Bosheit noch ein paar Sachen nebenbei eingestreut, z.B.

3 a) daß sich bei einem BGE die Anzahl der Bürger, die sich z.B. für und in Afrika engagieren, möglicherweise erhöht. Auch das hast Du natürlich überlesen, obwohl du aus Südafrika stammst und die große Ahnung hast und genau weißt wie elendig die Menschen dort verrecken und wie super super wir in Deutschland leben.

Also summasummarum seh ich das so, daß die Welt, so wie sie heute ist, für dich und deine "Anprangerreligion", ein gefundenes Fressen ist und möglichst so, oder noch schlimmer erhalten bleiben muß.

Danke schön, das wärs dann!
Klaus B
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Liebe Ch!

> Also, mir vorzuwerfen, ich wuerde den Suedafrikanern das BGE
> absprechen, finde ich unfair, da nicht ich, sondern die ANC-Regierung
> gesehen hat, dass sie sich es nicht leisten koennen und dass
> es die Armut nicht bekaempfen wuerde.

Ist wohl ein Mißverständnis. Ich schrieb:

> 3 a) daß sich bei einem BGE die Anzahl der Bürger, die sich
> z.B. für und in Afrika engagieren, möglicherweise erhöht. Auch
> das hast Du natürlich überlesen, obwohl du aus Südafrika stammst
> und die große Ahnung hast und genau weißt wie elendig die Menschen
> dort verrecken und wie super super wir in Deutschland leben.

Das ist ansich so zu verstehen, daß bei einem BGE in Deutschland die Anzahl derjenigen Bürger in Deutschland, die sich eventuell in und für Afrika engagieren, erhöhen könnte. Das bedeutet in Deinen Worten, es könnte mehr "Kulturmenschen" (was ist das eigentlich, bzw gibt es außer Menschen noch Kulturmenschen?) geben, die sich über (kostenlose) Arbeit zum Wohle der Afrikaner definieren. Eine entsprechen hohe Nachfrage nach solchen "Jobs" ist schon heute besonders in der Jugend durchaus vorhanden, nur leider, leider müssen viele zu Hause sitzen und auf einen Anruf eines Fallmanagers warten.

Sorry, daß ich überhaupt auf deine ersten Artikel eingegangen bin. Was das Grundeinkommen betrifft: Wenns dich interessiert, kannst du ja selbst weiterforschen. Ich hab mir auch das meiste selbst erarbeitet und es gab weit und breit niemanden, der es mir vorgekaut hat. Ich habe auch nicht vor, jemandem damit auf den Keks zu gehen. Das ist gar nicht notwendig.

Für mich ist allerdings interessant, daß Menschen, deren Herz links schlägt, mit sowas so gigantische Schwierigkeiten haben. Man fragt sich, woran liegt das denn? Ist das die Panik, daß am Ende viele Mißstände futsch sind und man nichts mehr anprangern kann? Oder ist es die Panik vor dem Verlust einer "revolutionären" Reservearmee: wer schafft den "Kapitalismus" ab, wenn es keine "Bedürftigen" mehr gibt? Ja und es ist doch ganz toll, daß wir in einer großen Krise sind, wird doch damit aufs neue bewiesen, daß der viel gepriesene Kapitalismus wieder einmal am Ende ist.

Tja, und was ist, wenn er schon lange futsch ist, der schöne Kapitalismus? Oder anders gefragt, wie soll die Welt ohne "Kapitalismus" eigentlich aussehen? Wo sind denn die Alternativen, wenn ich mal fragen darf. Du mußt dir aber solche Fragen nicht stellen.

liebe Grüße
Klaus B
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Das BGE der dL
www.die-linke-grundeinkommen.de
besteht aus 9 Seiten, wovon 8 Seiten -auf den ersten Blick- altbekanntes Blabla sind. Ich weiß jedenfalls nicht wieso man ellenlang begründen muss, daß Kinder ein Recht auf Leben haben, daß Schüler und Studenten existenziell abgesichert werden müssen usw. Glauben das die Betreffenden selbst nicht? Oder geht es darum, 9 Seiten mit Buchstaben zu füllen?

Was dagegen fehlt sind Hinweise auf die praktische Umsetzung. Ohne diese Frage kann man sich fragen, warum 800 Euro? Warum nicht soviel wie unsere Volksvertreter erhalten: 8000 Euro? Oder auch 80.000 Euros?

Was die praktische Umsetzung betrifft, so wäre auch sehr wesentlich, ja schon die halbe Miete, ein Hinweis auf andere Parteien und Organisationen. Man muß ja davon ausgehen, daß die dL bei der Bundestagswahl leider, leider nicht die Regierungsmehrheit erhalten wird. Will man also das BGE umsetzen wären schon deswegen "Bündnispartner" wichtig. Da das BGE jedoch die ganze Gesellschaft umkrempelt sollte man darüberhinaus ein möglichst breites Spektrum an Bündnispartnern anpeilen.

Selbstverständlich haben die dL-Genossen darauf keinen Bock. Sie tun (in ihrer Schrift) so, als hätten allein sie das BGE erfunden, eine Erscheinung, die man allerdings nicht nur dort antrifft.

Erfreulicherweise findet man in allen Parteien und in vielen Organisationen (Gewerkschaften, Kirchen usw) BGE-fans. Warum dies verschweigen?

Für uns in der SPD besteht also die Chance gleich ein möglichst breites Spektrum im Auge zu haben. Das geschieht hier ja lobenswerter Weise. Da die SPD ohnehin mit allen Parteien (außer den NPDlern) koallieren kann, dürften Berührungsängste gegen andere Parteien nicht so gigantisch sein.

liebe Grüße
Klaus B
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Lieber P!

Du schreibst (an Günter)
> Was ich unseriös finde.
>
> Die meisten Deiner Argumentationen, zumindest in der Vergangenheit
> wurden mit den Aussagen eine Götz Werner untermauert. Offensichtlich
> hast Du einen persönlichen Entwurf, oder einen aus einer mir
> unbekannten Quelle, im Sinn. Daher wäre ich Dir dankbar, wenn Du
> mir den Zugang zu Deiner Quelle, oder den Dokumenten die ja sicher
> im Internet diesen Entwurf definieren, zugänglich machen würdest.

Hi, hi, sehr witzig. Sorry, wenn ich mich in euren Disput einmische: Das Grundeinkommen ist eine verhältnismäßig neue Sache, bei der jeder Bürger gerufen und berufen ist sich was passendes auszudenken. (Das gilt in einer Demokratie übrigens ganz allgemein.) Meinst du, daß 82 Mio Bundesbürger dem "Sachverstand" eines einzelnen Menschen vertrauen?

Götz Werner, der immerhin 100er DM-Läden gebastelt hat, also durchaus einen Sinn fürs Praktische hat, nimmt seine eigenen Vorschläge selbst nicht ganz so ernst, wie so manche seiner Anhänger. Im Laufe der Jahre hat er auch manches abgeändert. Das macht ihn durchaus sympathisch. Wie oben ("das BGE bei der dL") erwähnt können "wir" das BGE nur mit der gesamten Gesellschaft durchsetzen. Und da ist es schon wichtig etwas "felxibler" zu sein. Das Motto: lieber kein BGE als eines, was nicht nach meinem Gusto läuft, hilf da wenig.

Bekanntlich ist es schon schwierig die Sektsteuer abzuschaffen. Daher wären BGE-Lösungen nützlich, die nicht die gesamte Gesellschaft von heut auf morgen auf den Kopf stellen. Es ist wahrscheinlich, daß das BGE schrittweise kommt. Beispielsweise steht am Anfang ja schon die blöde technische Frage, wie konkret ausgezahlt werden soll. Einige Bürger haben heute noch nichtmal ein Konto!


zu den dL'lern, du schreibst:

> Die LINKE proklamiert kein BGE sondern ein
> an Bedingungen geknüpftes GE. Also Verbesserungen des bestehenden
> Status mit anderem Namen. Dieses ohne Finanzierungsstatus.
> Ich denke dass das erwähnt werden darf, oder sogar muß.

Das sollte man nicht so eng sehen. Die dL-BGE-fans versuchen natürlich erstmal im eigenen Laden durchzukommen. (Sie sind dort eine Minderheit). Vor einiger Zeit hatten sie was ganz anderes im Programm. Außerdem nennen sie ihre Gelder gar nicht BGE, oder? Sie nennen sich selbst BGE-Gruppe und als solche kann und sollte man auch Dinge diskutieren, die noch nicht das ganze BGE sind.

liebe Grüße
Klaus B
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Lieber J

Du fragst: BGE Für und wieder

Das BGE könnte die Arbeits- und Lebensbedingungen aller Bunderbürger verbessern. Wird jedem Bürger automatisch ein gewisser Geldbetrag gezahlt, kann die weitere Zukunft halbwegs geplant werden. Der Betrag sollte nur die "nackte" Existenz sichern. Für weitere "Konsummittel" müßte dann wie auch heute schon "gearbeitet" werden.

Das BGE ist "eigentlich" nichts neues. Es handelt sich "nur" um eine konsequente und "effiziente" Gestaltung unseres jetzigen "Sozialsystems". Zur Zeit belaufen sich die gesamten Sozialausgaben auf über 700 Mrd Euro/Jahr, was auf durchschnittlich 700 Mrd/82 Mio/12 = 711 Euro für jeden Bürger pro Monat "Grundeinkommen mit Bedingungen" hinausläuft. Aller Sparpropaganda zum Trotz steigen diese "Sozialausgaben" kontinuierlich. Es handelt sich dabei um die bekannten Transferleistungen wie Wohngeld, Hartz4, Bafög, Kindergeld usw.
Bisher werden diese Gelder Monat für Monat stets aufs neue berechnet, die "Bedürftigen" müssen ihre "Bedürftigkeit" nachweisen. Diese Methode hat zu einem gigantischem Verwaltungs-, Kontroll- und Schikaneapparat geführt. Es ist faktisch so, daß von den 700 Mrd "Sozialausgaben" immer weniger bei den Bürger ankommt.

Durch finanztechnische Operationen läßt sich nun erreichen, daß Bürger, die "eigentlich" kein BGE benötigen, dies faktisch auch nicht erhalten. Das heißt, das BGE läßt sich "kostenneutral" ohne zusätzliche Belastungen implementieren. Und zwar gilt die einfache Formel:

Eneu:=(Ealt - bge) + bge
falls Ealt < bge

Das bedeutet, daß "man" von zwei Einkommensquellen gespeist wird. Einen Teil erhält man immer, egal was z.B. auf dem Arbeitsplatz passiert, den anderen Teil verdient man sich hinzu. Wer nichts weiter braucht und nicht jede Arbeit verrichten will, der begnügt sich eben mit dem BGE.

Das BGE ist auch eine Antwort auf über 30 Jahre Massenarbeitslosigkeit. Nach wie vor propagieren unsre Volksvertreter, daß "demnächst" wieder Vollbeschäftigung herrschen wird. Die momentante Methode der Reduzierung der Arbeitslosigkeit besteht im schlichten Fälschen der Statistiken. Neben 3 Mio "offiziell" Arbeitslosen gibt es noch Millionen, die in ARGE-Maßnahmen, bei Privatvermittlern oder in unterbezahlten Jobs stecken, d.h. solche Jobs, die aufgestockt werden, oder schließlich solche Bürger, die sich aus unserer Gesellschaft verabschiedet haben und z.B. vom Autoklau leben. Würde man eine Statistik aufbauen, welche Menschen auflistet die eine ihnen angemessene Arbeit suchen, kämen mehr als 7 Mio heraus. Schließlich sollte man auch bedenken, daß wir Menschen nicht glücklich sind, wenn wir Monat für Monat satt werden, irgendeine weitergehende Planung über den nächsten Monat hinaus wäre sicherlich sehr zweckmäßig.
Die weiterer Erhöhung der Produktivität -vermehrter Einsatz von Robotern im produktiven Sektor- sorgt für den Abbau von Arbeitsplätzen. Die Parole: Fahrt eure Autos zu schrott und kauft neue, damit wir künftig arbeiten können, erinnert mehr an Schildbürger. Bei einem BGE wären also Betriebsschließungen nicht ganz so katastrophal wie zur Zeit.
Ein Vorteil auf dem "Arbeitsmarkt" wäre natürlich auch, daß Millionen "Selbstsändige" eine halbwegs sichere Existenz haben und daß darüberhinaus einzelne Bürger oder mehrere zusammen auf einfache Weise neue Firmen, Genossenschaften oder "alternative Betriebe" gründen können. Bei einem BGE von schon nur 600 Euro hätten zehn junge Leute 6000 Euro und könnten damit locker etwas gemeinsames aufbauen (vergleiche 70er Jahre). Heute sitzen sie alleine in der Bude und warten auf den Anruf ihres Fallmanagers.

Kosteneinsparungen ergeben sich möglicherweise auch durch Reduzierung der Kriminalität, die mit weiterer "Unattraktivität" unserer Sozialsystem zunimmt. Viele Bürger fliegen gänzlich aus dem Sozialsystem heraus, andere nehmen es gar nicht erst in Anspruch. Sie "versorgen" sich also auf ihre Weise.

Ein wichtiger Hinweis: das Sozialsystem soll natürlich nicht abgeschafft werden. Egal wie hoch das BGE sein würde, es gäbe immer noch Bürger, die Probleme haben und auf die Gesellschaft angewiesen wären. Die Anzahl solcher Bürger vrringert sich jedoch rasant von heute vielleicht 10 Mio auf ein paar 100.000.

so dies auf die Schnelle über den Zweck des ganzen, du findest hier im Forum noch reichlich Infos und Gedanken, weitere links usw und bei Fragen stehen wir hier natürlich zur Verfügung. Darüberhinaus kannst Du dir auch eigene Gedanken machen und selbst weiterforschen.

liebe Grüße
Klaus B
KlBi
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Beitrag von KlBi »

Moin Günter!

Schöner Brief. Ich selbst hab leider, bzw zum Glück, keine Glotze, kann mir aber das Gesabber gut vorstellen.

Falls noch jemand an Sarrazin schreiben will:
http://www.berlin.de/sen/finanzen/zentr ... razin.html
poststelle.at.senfin.berlin.de

und falls öfter jemand was schreibt, könnte man das vielleicht in einem eigenen thread sammeln? So geht es völlig unter. Leserbriefe schreiben oder Volksvertrern auf die Nüsse gehen ist eine gute Möglichkeit was "vernünftiges" zu tun.

Es gibt übrigens noch "abgeordnetenwatch", wo man auf bequeme Weise mit unsren Volksvertretern "diskutieren" kann. Hier ein Beispiel, eine Diskussion mit Detlef Müller (SPD) über Hass4 und BGE:

http://www.abgeordnetenwatch.de/detlef_ ... rage141048

liebe Grüße
Klaus B
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